Reflexion an sich stellt noch keine Methodenkompetenz dar, sondern ist eine kognitive Eigenschaft jedes Menschen. Manche von uns neigen von Natur aus mehr, manche weniger zur Reflexion. Diese Veranlagung zu eigener Reflexion über sich selbst, über die Dinge und die Welt formt unsere reflexive Methodenkompetenz. Was ist das genau, die Reflexion? Der Duden definiert das Wort mit Nachdenken, Überlegung, prüfender Betrachtung. Warum brauchen wir Reflexion? Die Antwort ist kristallklar: Ohne Reflexion gehen unsere Erfahrungen schnell verloren, da wir keine Rückschlüsse daraus ziehen, also nicht daraus lernen können. Somit ist sie eine Art des Metadenkens, des Denkens über das Denken und über das eigene Handeln. Darüber hinaus hat Reflexion sowohl eine emotionale als auch eine motivationale Komponente. Demnach steuert die reflexive Methodenkompetenz unser Handeln, überwacht im gewissen Sinne alle in diesem Buch besprochenen Methodenkompetenzen und baut schließlich eine Brücke zwischen unserem Denken und Handeln.

Reflexion hat etwas Meditatives an sich … Während die Reflexion uns ermöglicht, ein Bild von uns selbst, von Dingen usw. in unserem Geist zu erschaffen, erweitert die Meditation die besagten Bilder auf unseren Körper und hilft dabei, Geist und Körper in Einklang zu bringen. Die Reflexion ist direkt mit der Zeit verbunden. Erfahrungslernen durch Reflexion baut auf die vergangenen Ereignisse auf – wir denken über unser Handeln nach. Gleichwohl können wir zugleich in der Gegenwart bleiben und während des Handelns reflektieren, z.B. in Entscheidungsprozessen. Mit der Reflexion können wir auch in die Zukunft schauen: Wir denken über unsere zu erreichenden Ziele nach.

Mehr darüber in meinem Buch „Berufliche Veränderungen erfolgreich gestalten. Mit Methodenkompetenzen zum Ziel“.