Beruflicher Erfolg ist eben subjektiv… Für einen bedeutet der berufliche Erfolg, ganz hoch oben auf der Karriereleiter zu stehen. Der andere meint erfolgreich zu sein, wenn er für seine Aufgaben Verantwortung trägt und nicht für die Mitarbeiter. Ein interessantes Konzept der beruflichen Entwicklung bietet uns Edgar Schein mit seinen Karriereankern (Schein 1998). Schein geht davon aus, dass der Mensch sich vor und während seiner beruflichen Laufbahn gewisse Fragen in Bezug auf Selbstkenntnisse und -erkenntnisse , auf Talente und Fähigkeiten, auf Motivation und Bedürfnisse stellt. Seine Hypothese überprüfte er in einer Studie um die exakte Einstellung zur Karriereentwicklung bei jungen Managern zu untersuchen. Aus der Studie konnte der Autor schlussfolgern, dass bestimmte zentrale Eigenschaften und Einstellungen – Schein nannte sie „Karriereanker“ – vorliegen, die beruflichen Erfolg verantworten können. Aus meiner Sicht entsprechen diese Karriereanker gewissermaßen Schlüsselkompetenzen sowie menschlichen Bedürfnissen. Der Anker technische oder funktionale Kompetenz, der zum Beispiel durch kontinuierliches Lernen zum Vorschein kommt, ähnelt meiner Meinung nach stark den Sach- sowie Methodenkompetenzen. Eine Mischung von Selbst-, Sozial und Methodenkompetenzen, wie emotionale Kompetenz, analytisches Denken, Kompetenzen Entscheidungen zu treffen sowie Mitarbeiter zu führen, verantwortet der Anker Befähigung zum General Management. Ohne Selbstkompetenz – kreativ zu sein, und ohne Methodenkompetenz – kreativ zu handeln, gibt es sicherlich keinen Karriereanker Unternehmerische Kreativität. Der Anker Sicherheit/Beständigkeit entpuppt sich gewiss aus unseren Sicherheitsbedürfnissen, die nach Stabilisierung der Karrieresituation schreien. Lebensstillintegration, die vor allem nach Vereinbarung vom Privaten und Beruflichen strebt, speist sich aus unseren Sicherheits- sowie Sozialbedürfnissen. Selbstständigkeit/Unabhängigkeit sowie der Anker Totale Herausforderung in Form der Autonomie sowie der Bestrebung nach Herausforderung entwickeln sich aus unseren Wachstumsbedürfnissen. Und schließlich bezwecken die Selbstverwirklichungsbedürfnisse den Anker Dienst und Hingabe für eine Idee oder Sache.

Daraus schließe ich, dass die Karriereanker mehr oder minder Bedürfnisse sind, wonach wir trachten, sowie Schlüsselkompetenzen darstellen, die wir erwerben, besitzen und umsetzen wollen. Diese in Form eines oder des anderen Karriereankers unseren beruflichen Erfolg verantworten. Sodass ich schlussfolgern kann, dass wir durch die Bedürfnisse, die gestillt werden müssen, den Weg zum beruflichen Erfolg vor Augen haben, und die in dem Buch besprochenen Schlüsselkompetenzen uns auf diesem Weg eine Hilfe leisten.

Mehr darüber in meinem Buch „Erfolgsfaktor Selbstkompetenz für Young professionals“[